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Die eigene Selbstwirksamkeit stärken

Rund 20 Interessierte erlebten am 25. September einen spannenden Morgen mit Ruedi Isler. Er stellte sein neues Buch «Einfach gut lernen» vor. Dort heisst es zur Selbstwirksamkeit:
«Wir alle wissen aus unserer täglichen Erfahrung, dass das Selbstvertrauen für uns Menschen in fast allen Lebenslagen eine entscheidende Rolle spielt. Wenn wir uns sicher fühlen, gehen wir optimistischer durchs Leben. Was auf uns zukommt, scheint uns dann leichter zu bewältigen. Wir haben mehr Mut, etwas Neues auszuprobieren, etwas zu wagen, unserem Leben eine neue Richtung zu geben oder etwas in Angriff zu nehmen, vor dem wir grossen Respekt haben.» (Berner, Isler, Weidinger 2021)

Wie lässt sich diese bedeutsame subjektive Gewissheit fördern? Im Flyer, den die Teilnehmenden an diesem Vormittag erhielten stehen die folgenden Hinweise.

Wege, die Selbstwirksamkeit zu stärken

  1. Eigene Erfolgserfahrungen machen als Königsweg, aber nicht nur Stärken stärken, sondern auch Schwächen schwächen.
  2. Verbindung zwischen Anstrengung / Bemühung / Lernen auf der einen Seite und Erfolg auf der anderen Seite herstellen, bewusst machen und in Worte fassen.
  3. Modelle als Ansporn zur eigenaktiven Überwindung von Schwierigkeiten wahrnehmen und sich Mut machen lassen, wenn die Leistungen oder die Kompetenzen der Modelle zu weit entfernt scheinen.
  4. Ermutigung entgegennehmen (Achtung: so formulieren, dass zum Versuch, nicht zum Resultat ermutigt wird), Selbstermutigung praktizieren, Entmutigung vermeiden und nicht entgegennehmen.
  5. Sich um eine eigene positive Grundstimmung bemühen und um eine optimistische Stimmung in den Gemeinschaften, in denen man aktiv ist.
  6. Erfahrungen kollektiver Selbstwirksamkeit suchen und planen – in der Schule, in der Familie, im Beruf, bei Freizeitaktivitäten.
  7. Achtsam mit Beziehungen umgehen und Werte wie Empathie, Akzeptanz und Echtheit zu leben versuchen.
  8. Kulturell bedingte Modelle kritisch hinterfragen.
  9. Sich selbst instruieren und sich selbst für Anstrengungen belohnen.
  10. Die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln – in Weiterbildungen, Beratungen, Selbsterfahrungen.

Einfach gut lernen – wie gelingt das?

Weiterbildung mit Rudolf Isler am Samstag, 25. September 2021

Kinder und Jugendliche, die mit Lust und Kreativität Sinnvolles lernen und dabei zunehmend verantwortlich werden für ihre eigene Entwicklung – das wünschen sich Eltern und Lehrpersonen. Wie können sie junge Menschen in diesem Prozess unterstützen?

Das ist das Thema einer Veranstaltung am Samstag, 25. September. Rudolf Isler, Professor an der PHZH im Bereich Bildung und Erziehung, orientiert über den aktuellen Stand der empirischen Forschung und gibt Hinweise, Beispiele und Anregungen zur Umsetzung in die eigene Praxis. Speziell im Fokus steht die Selbstwirksamkeit – auch die von Lehrpersonen.

Zusammen mit Hans Berner und Wiltrud Weidinger hat Rudolf Isler 2021 ein praxisorientiertes Buch zum Thema* herausgegeben. Beleuchtet werden darin auch die Auswirkungen der Digitalisierung.

Der Anlass richtet sich sowohl an neu qualifizierte als auch an erfahrene Lehrpersonen und bietet auch Raum für den Austausch unter den Teilnehmenden.

*«Einfach gut lernen», Hep-Verlag, Bern.


Samstag, 25. September 2021, 9:00 bis 12:00 Uhr
Gesamtschule Unterstrass, Seminarstrasse 29, 8057 Zürich

Der Anlass ist kostenlos für Personen aus QuiSS-Mitgliederschulen.
Weitere Teilnehmende bezahlen 30 CHF. 
Wer möchte, erhält am Anlass ein Testat über den Besuch dieser Weiterbildung.

Anmeldung bis Samstag, 18. September an Mark Plüss, info@quiss.ch

Auf kreative Weise Probleme lösen

Am Jahrestreffen der Zaungäste vom 2. Juni 2021 stellte Nicolas Rüttimann das Konzept der Gesamtschule Unterstrass (GSU) für den Bereich Medien und Informatik (MI) vor. In diesem Feld profitiert die Schule besonders vom oft beeindruckenden Vorwissen der Schülerinnen und Schüler. Statt in einzelne MI-Wochenlektionen bietet die GSU in ihren verschiedenen Stufen projektartiges Lernen an, dies in Blöcken zu mehreren Tagen. Auch beim Programmieren geht es darum, mit neuen Ideen Probleme zu lösen, Feedback zu den Ergebnissen einzuholen und das eigene Produkt so zu modifizieren, dass es die Anwender überzeugt. Eine wirkungsvolle Präsentation bildet den Abschluss.

Im «geschäftlichen Teil» des Treffens waren zuvor die nächsten Besuche in den drei Schulgruppen festgelegt worden (siehe dazu auch die Agenda).

Neustart am 2. Juni

Nach einer Pause von 16 Monaten starten wir die QuiSS-Aktivitäten im Juni 2021 neu. Die Vorbereitungen für den nächsten Zaungäste-Besuch in der Gruppe 2 (9. Juni) haben begonnen. 
Wir sind zuversichtlich, dass wir eine Woche zuvor auch das Jahrestreffen der Zaungäste und die QuiSS-Mitgliederversammlung (2. Juni, 14:00 Uhr, Gesamtschule Unterstrass) als Präsenzanlässe durchführen können. Falls das wider Erwarten nicht möglich ist, sehen wir eine Alternative per Videochat vor. Die Mitglieder und die Zaungäste-Schulen erhalten nächstens eine Einladung mit Programm.

QuiSS-Aktivitäten um ein Jahr verschoben

Nach dem Fernunterricht in der Corona-Zeit beansprucht uns alle der Weg zurück in eine Normalität derzeit stark. Der Verein QuiSS verschiebt daher seine geplanten Aktivitäten um ein Jahr.

Die Agenda auf dieser Website zeigt jeweils den aktuellen Stand der Planung.

Das nächste Jahrestreffen der Zaungäste findet am Mittwoch, 2. Juni 2021 ab 14:00 Uhr im Institut Unterstrass statt. Anschliessend folgt die nächste Mitgliederversammlung des Vereins QuiSS.

Der Vorstand hat noch im Februar 2020 das Vereinsjahr 2019 abgeschlossen, die Revision der Vereinsrechnung 2019 ist ebenfalls erfolgt.

Zaungäste im Schauenberg

Angeregt durch einen Besuch in einer weiteren Zaungäste-Schule entwickelte die Tagesschule Schauenberg in Zürich einen Kodex für den Umgang miteinander, mit Gegenständen und mit der Natur. «Was wird davon sichtbar?», wollten die Gastgebenden nun von den Zaungästen wissen.

Die individuelle Lernbegleitung sowie der Umgang mit Störungen waren weitere Aspekte, zu denen die Gäste als Peers Wahrnehmungen sammelten.

Bereits 2014 war das Schauenberg Gastgeberin – damals noch im alten Schulhaus, das inzwischen durch einen Neubau ersetzt worden ist.

Kompetenzentwicklung mit Coaching-Gesprächen unterstützen

Fachtagung Coaching im Unterrichtsalltag

Institut Unterstrass, Zürich

Samstag, 16. Mai 2020, 9:00-16:00 Uhr

Im Kontext der Personalisierung von Lernprozessen erhält die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern eine zunehmend wichtigere Bedeutung. Eine Möglichkeit, Kinder und Jugendliche zu fördern, besteht in Coachinggesprächen. Die ZHAW hat gegen achtzig Coachinggespräche von Lehrpersonen mit Kindern und Jugendlichen wissenschaftlich ausgewertet.

An der Fachtagung wird Frau Prof. Dr. Annedore Prengel ein Einstiegsreferat halten, anschliessend werden die Ergebnisse der Studie vorgestellt. Im Anschluss daran werden in den Workshops Beispiele aus allen Stufen der Volksschule vorgestellt und diskutiert (Kindergarten bis Sekundarstufe).

Die Weiterbildung eignet sich für Lehrpersonen aller Stufen, schulische Heilpädagog/innen, andere Bildungsfachleute, Beratungsfachleute und Forschende.

Weitere Informationen

Altersdurchmischtes Lernen weiter entwickelt

Am 19./20 November 2019 besuchten Zaungäste aus Bayern, Niedersachsen, Tirol und Südtirol die Gesamtschule Wellenau in Bauma/ZH.
Thema: Lernen am Gemeinsamen Gegenstand.

Bereits im Jahr 2016 liess diese Schule ihr Konzept des Altersdurchmischten Lernens von nationalen Zaungästen evaluieren. Was ist davon heute noch sichtbar? Wie haben sich die Wechsel im Team ausgewirkt? Eine spannende Ausgangslage.

An der abschliessenden Präsentation des kollektiven Berichts nahmen drei Mitglieder der lokalen Schulbehörde teil.

Gemeinsamer Ethos als Motor der Entwicklung

Ende Mai besuchte eine QuiSS-Delegation für drei Tage die Talentum-Schule in Göncruszka / Ungarn und gab dem dortigen Team nach der Zaungäste-Methode eine Rückmeldung.
Als Fokus hatten die Gastgeber den Bereich «Beziehungen» gewählt. Diese Wahl ermöglichte es den Gästen, detaillierte Wahrnehmungen zu machen, ohne die Unterrichtssprache zu verstehen. Diese zeigten sich beeindruckt vom Erlebten: Das klare Konzept mit seiner inneren Entwicklungslogik und der gemeinsame Ethos des Teams schaffen eine liebevolle und anregende Atmosphäre, in der die Kinder mit offensichtlicher Freude und Motivation fürs Leben lernen.
Der Gedanke der Integration wird dabei mit grosser Energie gelebt – und dies in einem herausfordernden Umfeld. Ihre sozial Umgebung gestaltet die Schule aktiv mit. Dass nun wieder Familien mit Kindern nach Göncruszka ziehen, ist der Beweis für den Erfolg dieser Bemühungen.